Teste dein Wissen zum Thema Milgram Experiment!
Milgram experiment.
Bis zu welchem Ausmaß geht blinder Gehorsam? Genau mit dieser Frage beschäftigt sich das Milgram Experiment . Alles Wichtige dazu erfährst du in unserem Beitrag!
Was ist das Milgram Experiment?
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Mit dem Milgram Experiment zur Untersuchung des menschlichen Gehorsams lieferte der amerikanische Psychologe Stanley Milgram 1961 schockierende Ergebnisse: Beinahe drei Viertel der Durchschnittsbevölkerung folgten den Anweisungen einer vermeintlichen Autorität , einem fremden Menschen Schaden zuzufügen.
Dabei wies im Rahmen des sozialpsychologischen Experiments eine Autoritätsperson , der Versuchsleiter, die Probanden in der Rolle eines Lehrers dazu an, einem Schüler Fragen zu stellen. Antwortete dieser falsch, wurde der Lehrer aufgefordert, ihm Stromschläge zu verpassen.
Milgrams Ziel : Er wollte herausfinden, wie lange und unter welchen Bedingungen sich die Versuchspersonen den Anordnungen des Versuchsleiters fügen, bevor sie den Gehorsam verweigern .
Ausschlaggebend für das Experiment waren die Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten . Sie brachten Stanley Milgram zum Nachdenken: Waren Nazis schlichtweg schlechte Menschen ohne Gewissen, oder würden auch „normale“ Menschen unter bestimmten Umständen so handeln?
Die Antwort auf diese Frage und wie genau das Milgram Experiment ablief, erfährst du jetzt und in unserem Video !
Das Gebiet der Sozialpsychologie erforscht, wie das Denken, Fühlen und Verhalten einer einzelnen Person durch die Anwesenheit ihrer Mitmenschen beeinflusst wird. Auch die Beziehungen zwischen Individuen und Gruppe sowie die Dynamiken innerhalb einer Gruppe werden in der Sozialpsychologie untersucht.
Für sein Experiment wählte Stanley Milgram insgesamt 40 Testpersonen aus. Ihnen erklärte ein vermeintlicher Versuchsleiter (V) — in Wahrheit ein engagierter Schauspieler –, dass im Rahmen des Experiments der Zusammenhang von Lernerfolg und Bestrafung untersucht werden soll.
Daraufhin wurden unter den Teilnehmenden die Rollen des Schülers (S) und des Lehrers (L) verlost. Dabei war das Losen jedoch so organisiert, dass die Aufgabe des Schülers ebenfalls an beauftragte Schauspieler ging. In Wirklichkeit war also der Lehrer der einzige, der getestet wurde . Darüber war er sich allerdings nicht bewusst.
Nachdem die Rollen verteilt waren, beschrieb der Versuchsleiter den Ablauf des Milgram Experiments: Der Lehrer würde dem Schüler Fragen stellen . Antwortete dieser falsch, sollte der Lehrer ihn mit einem Elektroschock bestrafen. Bei jeder weiteren falschen Antwort müsse die anfängliche Stromstärke von 45 Volt schrittweise gesteigert werden. Dass die Elektroschocks nicht real waren, wurde dem Lehrer allerdings verschwiegen.
Klassische Variante des Milgram Experiments
Das Milgram Experiment wurde in unterschiedlichen Varianten durchgeführt. Den ursprünglichen Versuchsaufbau des Stromschlag Experiments erklären wir dir jetzt.
Um die Stärke eines Schocks einschätzen zu können, erhielt der Lehrer noch vor dem Start des Experiments selbst einen elektrischen Schlag mit 45 Volt — die Voltzahl, mit der die Bestrafung der Schüler anfangen würde.
Außerdem zeigte der Versuchsleiter den Probanden den Raum, in dem die Schüler während des Experiments an einer Art elektrischem Stuhl befestigt sein würden. Danach ging die Versuchsperson in der Rolle des Lehrers mit dem Versuchsleiter in einen separaten Nebenraum . Zu dem Schüler bestand dann nur noch per Mikrofon Kontakt.
Während des Milgram Experiments las der Lehrer dem Schüler Wortpaare vor, wobei die Fehler in deren Zusammensetzung gefunden werden sollten. Bei jeder falschen Antwort sollte der Lehrer — unter Beobachtung des Versuchsleiters — den Schüler mit Elektroschocks ab 45 Volt bis zu maximalen 450 Volt bestrafen. Die Schalter des Schockgeräts waren dabei mit Aufschriften versehen, die von „leichtem Schock“ bis zu „bedrohlichem Schock“ reichten.
Ohne Wissen des Probanden reagierten die als Schüler und Versuchsleiter engagierten Schauspieler nach bestimmten Vorgaben:
- Der Schüler begann ab einer scheinbaren Stromstärke von 75 Volt, ein leises Knurren von sich zu geben und sich leicht zu beschweren. Bei zunehmender Stromstärke gab er immer lautere und schmerzerfüllte Schreie von sich und äußerte die Verweigerung an der weiteren Teilnahme am Experiment. Bei vermeintlichen 330 Volt gab er schließlich keinen Laut mehr von sich.
- Der Versuchsleiter antwortete auf die Zweifel des Lehrers mit festgelegten Sätzen. Beispielsweise wiederholte er immer wieder „ Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen „, „ Sie müssen unbedingt weitermachen “ oder „Auch wenn die Elektroschocks schmerzhaft sind, das Gewebe wird keine dauerhaften Schäden davontragen, also machen Sie bitte weiter“ . Außerdem garantierte der Versuchsleiter, dass er die volle Verantwortung übernehme.
Varianten des Milgram Experiments
In verschiedenen Variationen des klassischen Milgram Experiments veränderten Psychologen die Nähe des Schülers zum Lehrer:
- Der Lehrer kann den Schüler weder sehen noch hören.
- Der Lehrer kann den Schüler nur hören, aber nicht sehen.
- Lehrer und Schüler befinden sich im selben Raum.
- Lehrer und Schüler sitzen so nah beieinander, dass sie sich berühren können.
Auch die Anwesenheit der Autoritätsperson variierte in Stanley Milgrams Experimentvarianten. So war der Versuchsleiter entweder selbst mit dem Lehrer im Raum, nur telefonisch mit ihm in Kontakt oder völlig abwesend. Dann spielte ein Tonband seine Anweisungen lediglich als Aufnahmen ab.
Teilweise wurde auch das Geschlecht der Autoritätsperson ausgewechselt und statt des Versuchsleiters eine Versuchsleiterin vorgestellt.
In wieder anderen Versuchsaufbauten schlossen Schüler und Versuchsleiter zu Beginn und in Anwesenheit des Lehrers einen mündlichen Vertrag . Dieser garantierte dem Schüler, dass er nur solange am Experiment teilnehmen müsse, wie er will.
Das Hinzufügen ein oder zwei zusätzlicher Testpersonen — die in Wirklichkeit ebenfalls nur eingeweihte Darsteller waren — auf der Seite des Lehrers war Teil weiterer Varianten des Milgram Experiments.
Die Ergebnisse des Milgram Experiments überraschten und schockierten die Menschen. Denn von den 40 Probanden führten 26 Versuchspersonen das Experiment bis zum maximalen, und unter realen Bedingungen extrem gefährlichen, Stromschlag von 450 Volt durch. Ganze 65 % folgten also den Anweisungen der Autoritätsperson — trotz moralischer Zweifel oder Gewissensbissen und obwohl sie sich der möglicherweise tödlichen Auswirkungen der Stromschläge auf den Schüler bewusst waren.
Darüber hinaus weigerte sich in keiner Version des Milgram Experiments auch nur ein einziger Proband, überhaupt einen Stromschlag zu verteilen. Im Gegenteil: Erst ab einer Stromstärke von 300 Volt begannen wenige der Testpersonen, den Versuch frühzeitig abzubrechen .
Auch in anderen Kulturen und mit sowohl weiblichen als auch männlichen Probandinnen und Probanden wurde Stanley Milgrams Experiment durchgeführt. Doch weder Kulturkreise noch Geschlecht der Testpersonen änderten das Ergebnis maßgeblich.
Änderung der Ergebnisse durch die Varianten des Milgram Experiments
Aus den weiteren Versuchsaufbauten des Milgram Experiments ging hervor, dass die räumliche Nähe zum Opfer die Probanden in ihrem Handeln beeinflusste. Je näher sie dem Schüler waren, desto geringer war die durchschnittliche Stärke der gegebenen Elektroschocks. Nichtsdestotrotz blieben 30 % der Teilnehmer, die sich sogar in Berührungsnähe des Schülers befanden, bis zu den maximalen 450 Volt gehorsam .
Eine größere Bedeutung erkannte Stanley Milgram in der Anwesenheit des Versuchsleiters . Hielt sich die Autoritätsperson nicht persönlich mit dem Lehrer im selben Raum auf, so verweigerten insgesamt 77,5 % die Befehle. Außerdem gaben viele Probanden eine geringere Stromstärke als von ihnen gefordert wurde — auch wenn sie das vor dem Versuchsleiter geheim hielten.
Bei den Varianten, in denen zu Beginn ein mündliches Abkommen zwischen Schüler und Versuchsleiter geschlossen wurde, nahm die Verweigerung des Gehorsams durch den Lehrer nur leicht zu .
Dagegen übte der Gruppendruck einen sehr starken Einfluss auf die Probanden aus. Nahmen Schauspieler als zwei weitere gleichrangige Versuchspersonen neben dem Lehrer teil und missachteten beide die Anweisungen des Versuchsleiters, verweigerten ganze 90 % der tatsächlich Getesteten ihren Gehorsam. Führten allerdings beide Gleichrangigen die Befehle aus, so befolgten sie auch 90 % der Lehrer.
Fazit: Das erschreckende Ergebnis des Milgram Experiments lautet also: Unter bestimmten Bedingungen ist die Mehrheit aller Menschen bereit, gegen ihr eigenes Gewissen zu handeln und stattdessen blind einer Autorität zu gehorchen .
- Was ist das Ziel des Milgram Experiments? Mit seinem Experiment untersuchte Stanley Milgram die Bereitschaft zum Gehorsam gegenüber einer Autorität im Konflikt mit der eigenen Moral.
- Wie läuft das Milgram Experiment ab? Im Milgram Experiment stellten die Probanden in der Rolle eines Lehrers einem Schüler Fragen. Wenn dieser falsch antwortete, sollten die Probanden ihn mit einem Elektroschock bestrafen. Bei jeder falschen Antwort sollten sie die Stromstärke erhöhen.
- War das Milgram Experiment echt? Die Stromschläge, die im Milgram Experiment dem Schüler verpasst wurden, waren nicht echt. Sie waren lediglich vorgetäuscht, wovon die Testperson jedoch erst nach dem Experiment erfuhr.
Das Milgram Experiment untersuchte den menschlichen Gehorsam. Oft wird dieser übrigens mit Loyalität gleichgesetzt — fälschlicherweise wohlgemerkt. Denn Loyalität und blinder Gehorsam sind auf keinen Fall zu verwechseln! Was du tatsächlich unter Loyalität verstehst, erfährst du in unserem Beitrag dazu!
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Das Milgram-Experiment
Gefährliche Gehorsamkeit - 450 Volt gegen unser Wertesystem
Torsten H. Bekemeier
Im Jahr 1961 führte der Psychologe Stanley Milgram ein Experiment durch. Das Ziel des Experiments war es, herauszufinden, wie hoch die Bereitschaft durchschnittlicher Menschen ist, die Befehle einer autoritären Person auch dann auszuführen, wenn sie den eigenen Wert- und Moralvorstellungen widersprechen.
Charaktere des Experiments
In dem Experiment gab es drei Charaktere:
- Einen offiziellen Versuchsleiter
- Schüler und
Nur bei den Lehrern handelte es sich um „echte“ Teilnehmer des Versuchs. Sowohl der Versuchsleiter als auch die Schüler waren Schauspieler. Dies blieb den Probanden – den Lehrern – jedoch verborgen. Sie gingen davon aus, dass auch die Schüler Probanden sein würden.
Vorbereitung des Experiments
Den Probanden wurde mitgeteilt, dass es bei dem Experiment um die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Lernerfolg und Bestrafung ginge.
Durch eine manipulierte Losziehung bestimmte der Versuchsleiter einen Schauspieler zum Schüler und die tatsächliche Versuchsperson zum Lehrer.
Den Versuchsaufbau, bei dem alle Teilnehmer außer die Probanden eingeweiht sind, übernahm Milgram von Experimenten des Psychologen Salomon Ash, der unter Anderem das Konformitätsexperiment durchgeführt hat.
Der Lehrer (der Proband) wurde vor dem Beginn des Experiments darüber informiert, dass er dem Schüler auf Anweisung des Versuchsleiters für jede falsche Antwort einen Stromschlag versetzen sollte. Dabei sollte die Intensität des Stromschlags mit jeder falschen Antwort erhöht werden.
Um die Versuchsperson dafür zu sensibilisieren, wie sich ein Stromschlag anfühlt, wurde ihr ein solcher mit 45 Volt verabreicht. Außerdem wurde der Versuchsperson der Stuhl gezeigt, auf dem der Schüler während des Versuchs getestet werden würde. Der Anblick des Stuhls erinnerte gewollt an einen elektrischen Stuhl, der auch heute noch für Hinrichtungen in den USA verwendet wird (zuletzt am 20.02.2020 (Quelle: Wikipedia )).
Im Anschluss wurde der Versuchsperson das beeindruckende, extra für dieses Experiment hergestellte Pult gezeigt, an dem sie während des Versuchs sitzen würde. Es befand sich (in der Grundversion des Experiments) in einem anderen Raum. Das Pult war mit Kabeln an den Stuhl des Schülers angeschlossen und hatte 30 Einstellschalter und 30 Kontrollleuchten. Auf dem Gerät war neben einer Phantasie-Typbezeichnung auch der Spannungsbereich angegeben: „Output 15 Volts-450 Volts“ . Fast die Hälfte aller Einstellschalter befand sich in einem mit roter Schrift markierten Bereich. Die letzten beiden Schalter waren gar mit der Beschriftung „XX“ gekennzeichnet. Zusätzlich gab es einen Bereich für die Anzeige der aktuell eingestellten Volt-Zahl.
Bei dem Pult handelte es sich um eine Attrappe, was den Versuchspersonen jedoch nicht bekannt war. Die Probanden mussten davon ausgehen, dass sie den „Schülern“ im Versuch reale Stromschläge verabreichten.
Ablauf des Experiments
Der Kern des Experiments war es, dass der Lehrer (der Proband) den Schüler (Schauspieler) zur Zusammensetzung von Wortpaaren befragen sollte. Dabei sollte er die Anweisungen des Versuchsleiters (Schauspieler) befolgen. Auf Befehl des Versuchsleiters sollte der Lehrer dem Schüler für jede falsche Antwort einen elektrischen Schlag versetzen, der sich mit jedem Fehler um 15 Volt erhöhen sollte. Dabei handelte es sich nicht um echte Stromschläge, was dem Lehrer jedoch verborgen blieb. Der Schüler befand sich in der ersten Variante des Experiments in einem Nebenraum. Der Lehrer konnte den Schüler daher nicht sehen, sondern ausschließlich über Lautsprecher hören. Der Schüler (Schauspieler) reagierte auf die Stromschläge nach einem fest definierten Schema:
- Ab 75 Volt reagierte der Schüler mit einem Grunzen / Stöhnen
- Ab 120 Volt reagierte der Schüler bereits mit Schmerzensschreien
- Bei 150 Volt sagt der Schüler, dass er nicht mehr an dem Experiment teilnehmen will, weil die Schmerzen zu stark sind
- Ab 200 Volt reagiert der Schüler mit Schreien, die unerträgliche Schmerzen suggerieren
- Ab 300 Volt antwortet der Schüler nicht mehr auf Fragen
- Ab 330 Volt reagiert der Schüler gar nicht mehr
Auch der Versuchsleiter (Schauspieler), der sich in der Grundversion des Experiments mit dem Lehrer (dem Probanden) in einem Raum befand, reagierte nach einem zuvor festgelegten Schema:
Immer dann, wenn der Lehrer (Proband) Zweifel äußerte oder das Experiment abbrechen wollte, reagierte der Versuchsleiter mit einem der folgenden Sätze:
- Beim 1. Mal: „ Bitte, fahren Sie fort! “ oder „ Bitte machen Sie weiter! “
- Beim 2. Mal: „ Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen! “
- Beim 3. Mal: „ Es ist absolut notwendig, dass Sie weitermachen! “
- Beim 4. Mal: „ Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen! “
- Beim 5. Mal: Abbruch des Experiments
Es gab noch weitere vordefinierte Reaktionen des Versuchsleiters:
- Forderte der Schüler (Schauspieler) ab 150 Volt, von seinem Stuhl befreit zu werden, forderte der Versuchsleiter die Weiterführung des Experiments zum Nutzen der Wissenschaft
- Auf die Frage des Probanden, ob der Schüler anhaltende Schäden davon tragen könnte, antwortet der Versuchsleiter: „ Auch wenn die Schocks schmerzvoll sein mögen, das Gewebe wird keinen dauerhaften Schaden davontragen, also machen Sie bitte weiter! “
- Auf die Aussage des Probanden, dass der Schüler das Experiment abbrechen möchte, antwortet der Versuchsleiter: „ Ob es dem Schüler gefällt oder nicht, Sie müssen weitermachen, bis er alle Wörterpaare korrekt gelernt hat. Also bitte machen Sie weiter! “
- Auf die Frage des Probanden, wer dafür die Verantwortung trägt, wird dem Probanden vom Versuchsleiter versichert, dass dieser die volle Verantwortung für alles übernimmt, was passiert
Varianten des Experiments
Weil die Ergebnisse des Basis-Experiments so überraschend waren, wurde das Experiment in der Folge in vielen abgewandelten Formen durchgeführt. Beispielsweise wurde die Nähe zwischen Lehrer und Schüler verändert. Dabei gab es folgende Abstufungen:
- Fernraum: Die Schüler befinden sich in einem Nebenraum und können von den Lehrern (Probanden) weder gesehen noch gehört werden. Nur ein Schlag an die Wand ist beim Erreichen der 300 Volt-Marke zu hören
- Akustische Rückmeldung: Die Schüler befinden sich in einem Nebenraum und können von den Lehrern nicht gesehen, aber über einen Lautsprecher gehört werden
- Raumnähe: Die Schüler befinden sich mit den Lehrern und den Versuchsleitern in einem Raum
- Berührungsnähe: Der Lehrer muss mit einem Handschuh geschützt die Hand des Schülers auf eine Metallplatte legen, um den Stromschlag zu übermitteln
Ergebnisse des Experiments
Dies sind die überraschenden und zugleich erschreckenden Ergebnisse des Experiments unter Berücksichtigung der Nähe zwischen Schüler und Lehrer:
- Fernraum: 65 Prozent aller Probanden gingen bis zum Maximum von 450 Volt
- Akustische Rückmeldung: 62,5 Prozent aller Probanden gingen bis zum Maximum von 450 Volt
- Raumnähe: 40 Prozent aller Probanden gingen bis zum Maximum von 450 Volt
- Berührungsnähe: 30 Prozent aller Probanden gingen bis zum Maximum von 450 Volt
Die Bereitschaft, auf Anordnung gegen die eigenen Wert- und Moralvorstellungen zu handeln, ist bei den meisten Menschen hoch,
- wenn sie selbst Autorität besitzen (Lehrer)
- wenn die Befehle von einer Autorität kommen (Versuchsleiter)
- umso größer der Abstand zum Geschädigten (Schüler) ist
- wenn man sich einreden kann, dass jemand Anderes (Versuchsleiter) die Verantwortung für unsere Taten trägt
So ist es nicht verwunderlich, dass es Soldaten leichter fällt, auf Anweisung einen Drohnenangriff zu starten, als einen Feind im Nahkampf zu erschießen. Auch ist es auf Basis dieser Ergebnisse nicht überraschend, dass viele - nach dem zweiten Weltkrieg - angeklagte SS-Offiziere vor Gericht sagten: „Ich habe nur Befehle befolgt!“.
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Milgram-Experiment (Milgram 1982)
Um was ging es? Das Milgram Experiment wurde erstmals 1961 in New Haven von dem amerikanischen Psychologen Stanley Milgram durchgeführt. Milgram wollte untersuchen, ob der blinde Gehorsam der Deutschen im Nationalsozialismus sozialpsychologisch erklärt werden könne. In seinem Experiment sollten die Probanden einem Schüler Fragen stellen und diesen bei falschen Antworten mit Elektroschocks bestrafen. Dabei wurde die Testperson von einem Versuchsleiter, der Autoritätsperson, überwacht. Außer den Probanden waren alle Teilnehmer (Schüler und Versuchsleiter) Schauspieler und über das Experiment informiert.
Aufbau des Experiments: Zu Beginn des Experiments wurde den Teilnehmern erzählt, dass der Zusammenhang von einem Lernerfolg durch Bestrafung getestet wird. Hierfür wurden die Rollen der Probanden verlost, wobei jedoch von vornherein klar war, dass der Schauspieler zum Schüler bestimmt wird und die unwissende Testperson zum Lehrer. Die Person des Schülers wurde sorgfältig ausgewählt, da die Testpersonen nicht bereits im Vorfeld eine Abneigung gegen den Schüler entwickeln sollten. Auch der Darsteller des Versuchsleiters wurde sorgfältig ausgewählt, so dass er sachlich und bestimmt, aber dennoch freundlich auf die Testperson wirken sollte.
Das Experiment wurde in verschiedenen Versionen durchgeführt. In der klassischen Variante sah der Versuchsaufbau folgendermaßen aus:
Milgram-Experiment
Vor dem Start des Experiments wurde der unwissenden Testperson ein elektrischer Schlag mit 45 Volt verabreicht, damit sie die Stärke und Folgen eines elektrischen Schlages einschätzen konnten. Zudem wurde den Probanden der Aufbau im Nebenraum gezeigt, in welchem der Schüler während des Experiments in einer Art elektrischem Stuhl fixiert wurde. Danach befand sich die Testperson (L) im selben Raum wie der Versuchsleiter (V) und gab dem Schüler (S) über ein Mikrofon verschiedene Wortpaare durch. Dieser sollte den Fehler in der Zusammensetzung der Wortpaare angeben. Antwortete der Schüler falsch, sollte die Testperson einen elektrischen Schlag auslösen, welcher sich nach jeder falschen Antwort weiter steigerte. Sowohl der Schüler, als auch der Versuchsleiter handelten während des Experiments nach einem vorgegebenen Schema.
Schema des Schülers:
- 75 Volt: ein lautes Grunzen
- 120 Volt: Schmerzensschreie
- 150 Volt: Er möchte nicht mehr am Experiment teilnehmen und verlangt das Öffnen der Fixierung
- 200 Volt: Extrem laute Schreie
- 300 Volt: Er weigert sich zu antworten
- 330 Volt: Stille
Schema des Versuchsleiters:
Falls eine Testperson Zweifel hatte, ob sie mit den Stromschlägen weitermachen sollte, forderte der Versuchsleiter die Fortführung des Experiments mit bestimmten Sätzen:
- „Bitte, fahren Sie fort!“
- „Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!“
- „Sie müssen unbedingt weitermachen!“
- „Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen!“
- „Auch wenn die Elektroschocks schmerzhaft sind, das Gewebe wird keine dauerhaften Schäden davontragen, also machen Sie bitte weiter!“
- „Ob es dem Schüler gefällt oder nicht, Sie müssen weitermachen bis er alle Wörterpaare korrekt gelernt hat. Also machen Sie bitte weiter!“
Auf Nachfrage bezüglich der Verantwortung garantierte der Versuchsleiter, dass er die volle Verantwortung aller Geschehnisse übernahm.
Ergebnis: Von den 40 Testpersonen vollendeten 26 Personen das Experiment mit dem Höchstwert 450 Volt (gekennzeichnet als “extrem gefährlich”). Daraus lässt sich schließen, dass 65 Prozent der Testpersonen der Anweisung des Versuchsleiters gefolgt sind, obwohl sie sich der Auswirkungen (möglicher Tod der Versuchsperson) bewusst waren und oftmals im Konflikt mit ihrem Gewissen handelten. Von den 14 Personen, welche das Experiment vorzeitig beendeten, stoppte niemand bei Stromstärken, die niedriger als 300 Volt waren. Das Milgram-Experiment wurde in verschiedenen Variationen weiter durchgeführt, unter anderem in verschiedenen Kulturen und mit weiblichen Probandinnen, doch weder das Geschlecht noch die Kulturkreise änderten etwas an dem Ergebnis. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass fast alle Menschen unter bestimmten Bedingungen bereit sind, einer Autorität und nicht dem eigenen Gewissen zu folgen. Das Milgram-Experiment dient auch heute noch zur Erklärung und Diskussion der Frage, weshalb Menschen z. B. Kriegsverbrechen begehen.
Das Milgram-Experiment (2013): Das Milgram-Experiment. Ablauf. Kurze Darstellung des Experimentes . Zugriff am 25.02.2017.
Milgram, Stanley (1982): Das Milgram-Experiment. Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität. Reinbek: Rowohlt.
Weiterführendes Video:
Youtube (2016): The Milgram Experiment 1962 Full Documentary (The Pennsylvania State University) . Zugriff am 04.03.2017.
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Das Milgram Experiment – wie weit würden Sie gehen?
Lassen sich alle Menschen von Autoritäten zu unmoralischen Handlungen verleiten, die ihren Mitmenschen schaden? Oder kurz gesagt: Steckt in jedem von uns ein potentieller Folterknecht? Diese Frage beschäftigte einen jungen Psychologen im Jahre 1961, 16 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Zur gleichen Zeit erfand die bekannte Publizistin Hannah Arendt in ihrem Buch „Eichmann in Jerusalem“ den Begriff von der „Banalität des Bösen“. Stanley Milgram entwickelte einen unter dem Namen „Milgram Experiment“ zu Berühmtheit gelangten Test – mit erschreckenden Ergebnissen.
Das Milgram Experiment
Milgram suchte per Zeitungsannonce nach Probanden für ein psychologisches Experiment. Ihnen wurde gesagt, dass sie durch ihre Teilnahme einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten würden. Die Versuchspersonen waren von der Wichtigkeit des Tests überzeugt und höchst motiviert, ihren Teil zum Gelingen beizutragen.
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Einsatz von Stromschlägen als Bestrafung
Die Probanden wurden im Milgram Experiment alle zu Lehrern erklärt, die eine weitere Person, angeblich ebenfalls ein Teilnehmer, für das Versagen bei einer bestimmten Aufgabe bestrafen mussten. Bei dem „Schüler“ handelte es sich in Wirklichkeit um einen Schauspieler. Die Aufgabe bestand darin, dass dem „Schüler“ Wortpaare vorgelesen wurden. Anschließend wurde nur ein Teil des Paares genannt und der fehlende Teil sollte korrekt ergänzt werden – eine Aufgabe, die sich von kaum einem Menschen fehlerfrei lösen lässt.
Bei jedem Fehler bekam der „Schüler“ Stromstöße, die die Lehrer auslösten – bei den ersten Antworten leichte Stöße von 75 Volt bis zu starken Stromstößen bis 330 Volt. Selbst eine tödliche Stärke von 450 Volt wäre möglich gewesen. Anwesend bei dem Test war immer eine „Obrigkeitsperson“, die die Leitung hatte, und die Lehrer dazu animierte, mit dem Test fortzufahren.
Strafen auf Befehl
Die Reaktionen des vermeintlichen Opfers steigerten sich mit der Stärke der Stromschläge von einem leichten Grunzen, über Schmerzensschreie und zum Flehen, den Test abzubrechen, bis zur völligen Stille. Die Lehrer waren zuvor informiert worden, dass der „Schüler“ unter Herzproblemen litte und die Stromstöße durchaus lebensgefährlich sein könnten. Sobald die Probanden aufgrund der Reaktionen des Opfers in Zweifel gerieten und das Experiment abbrechen wollten, griff der Leiter ein. Er gab Befehle in vier Stufen aus:
- 1. Stufe: „Bitte, fahren Sie fort!“ – „Bitte machen Sie weiter!“
- 2. Stufe: „Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!“
- 3. Stufe: „Sie müssen unbedingt weitermachen!“
- 4. Stufe: „Sie haben keine Wahl, Sie müssen weitermachen!“
Das erschreckende Ergebnis des Milgram Experiments
Das Ergebnis des Tests ließ sogar hartgesottenen Psychologen die Haare zu Berge stehen. Nur ein Drittel der „Lehrer“ ließ sich von den Reaktionen des „Schülers“ dazu bringen, das Experiment vorzeitig abzubrechen. Der weitaus größte Teil setzte das Milgram Experiment teilweise sogar bis zum Schluss fort. Obwohl die Probanden davon ausgehen mussten, dass sie dem „Schüler“ echte Stromstöße verabreichten, kalkulierten sie das Risiko schwerer gesundheitlicher Störungen oder gar den Tod des Opfers ein. Auch wenn fast alle Lehrer ein Widerstreben verspürten, gehorchten sie den Befehlen des Versuchsleiters, weil sie von der Wichtigkeit des Projekts überzeugt waren und die Autorität des Leiters anerkannten.
Sie reagierten zwar unsicher und mit nervösem Kichern, lösten aber auf Befehl bei jeder falschen Antwort den Stromschlag in der vorgesehenen Höhe aus. Die Reaktion des Opfers, das im Verlauf des Experiments wimmerte, laut schrie oder schließlich durch völlige Stille Herzversagen imitierte, ließ sie nicht unberührt. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, im „Sinne der Wissenschaft“ und auf Weisung des Leiters das Experiment fortzusetzen. In keiner der beiden Gruppen spielten das Geschlecht, das Alter oder der weltanschauliche Hintergrund der Lehrer eine Rolle.
Die Gefühle der Lehrer
Nach Beendigung des Milgram Experiments wurden die Teilnehmer befragt, was sie während der Untersuchung empfunden hatten. Diejenigen, die den Test abgebrochen hatten, wiesen darauf hin, dass sie für ihre Entscheidungen selbst verantwortlich seien, und das Geschehen nicht mit ihrem Gewissen hätten vereinbaren können. Der große Teil der Probanden, die bis zum Schluss mitgearbeitet hatten, sahen sich nicht verantwortlich, sondern übertrugen die Verantwortung dem Versuchsleiter. „Ich tat, was ich sollte.“ „Ich trage meinen Teil zur Wissenschaft bei“ rechtfertigten sie ihre Mitwirkung. Anschließend wurden die Probanden darüber aufgeklärt, dass es sich nicht um ein echtes Opfer gehandelt hatte.
Veränderte Testformen
Neben dem Haupttest führte Milgram kleinere Untersuchungsreihen mit leichten Änderungen durch. So war bei einigen Probanden ein zweiter „Lehrer“ im Raum, der eingeweiht war. Wenn dieser sich weigerte, die Befehle auszuführen, brach auch der größte Teil der nicht eingeweihten Probanden den Test ab. Waren zwei Versuchsleiter im Raum, die sich nicht einig waren, befolgte keiner der „Lehrer“ die Befehle.
Das Fazit im Milgram Experiment
Die Schlussfolgerung, die der Psychologe aus seinem Milgram Experiment zog, lautete in den sechziger Jahren, dass fast jeder Mensch das „Böse“ in sich trüge und zudem autoritätsgläubig sei. Das beträfe sowohl Männer als auch Frauen, Junge oder Alter, Gläubige oder Ungläubige. Allerdings trugen auch Zeitdruck und die ungewohnte, verwirrende Situation des Tests ihren Teil zu dem Ergebnis bei.
Neubewertung von Milgrams Experiment
Viele Jahrzehnten blieben die Ergebnisse des Tests unangefochten. Erst in neuerer Zeit wurden die Ergebnisse des Experiments neu bewertet. Dazu wurden Rückmeldungen von 659 Teilnehmern herangezogen. Diese fielen erstaunlicherweise sehr positiv aus. Die ehemaligen „Lehrer“ zogen ihre Befriedigung aus dem Wissen, dass sie der Wissenschaft gedient hätte.
Außerdem zeigten sich alle erleichtert, dass die Stromstöße nicht echt gewesen waren und kein Mensch durch sie zu Schaden gekommen war. Heutige Wissenschaftler schließen daraus, dass sich die Probanden durchaus ihrer Tat bewusst waren, das „Leiden“ des Opfers aber in Kauf genommen hätten, weil dieses der Wissenschaft diente.
Unverändertes Ergebnis des Milgram Tests
Ein neuerlicher Versuch, der im Jahre 2008 von dem Psychologen Jerry M. Burger durchgeführt wurde, brachte ein ähnliches Ergebnis zutage wie 1961. Auch hier lag das Ergebnis von einem Drittel Abbrecher zu zwei Dritteln, die den Test – wenn auch mit Unbehagen – bis zum Schluss durchführten. Eine wichtige Erkenntnis lässt sich aus dem Milgram Experiment ableiten. Menschen mit einer starken Persönlichkeit, die sich selbst und ihre Handlungsmuster kennen, fällt es leichter, moralisch zu handeln. Sie sind weniger gefährdet, falschen Befehlen zu gehorchen.
Die eigene Persönlichkeit schulen
Wissen Sie, wie weit Sie beim Milgram Test gehen würden? Persönlichkeit ist kein unabänderliches Schicksal, sondern etwas, das jeder Mensch mit entsprechender Unterstützung erwerben kann. Persönlichkeitsseminare können Ihnen dabei helfen, etwas über sich selbst herauszufinden und zu erfahren, wie Sie sich in bestimmten Situationen verhalten würden. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht lässt es sich so erreichen, dass das Milgram Experiment eines Tages die Menschen in einem besseren Licht erscheinen lässt.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
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Neurobiological Substrates of Dread
Gregory s berns, jonathan chappelow, milos cekic, caroline f zink, giuseppe pagnoni, megan e martin-skurski.
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*To whom correspondence should be addressed. E-mail: [email protected]
Given the choice of waiting for an adverse outcome or getting it over with quickly, many people choose the latter. Theoretical models of decision-making have assumed that this occurs because there is a cost to waiting—i.e., dread. Using functional magnetic resonance imaging, we measured the neural responses to waiting for a cutaneous electric shock. Some individuals dreaded the outcome so much that, when given a choice, they preferred to receive more voltage rather than wait. Even when no decision was required, these extreme dreaders were distinguishable from those who dreaded mildly by the rate of increase of neural activity in the posterior elements of the cortical pain matrix. This suggests that dread derives, in part, from the attention devoted to the expected physical response and not simply from fear or anxiety. Although these differences were observed during a passive waiting procedure, they correlated with individual behavior in a subsequent choice paradigm, providing evidence for a neurobiological link between the experienced disutility of dread and subsequent decisions about unpleasant outcomes.
Making decisions about gains and losses is one of the archetypal problems that all animals face, but when the outcome is temporally delayed from the decision, the problem becomes considerably more complex than simply choosing the course of action with the better expected outcome. Standard economic theory posits that preferences for outcomes that occur at different times can be represented by an expected utility of the future outcomes discounted by the amount of time one must wait for them ( 1 ). These theories typically apply discounting under the assumption that people care less about outcomes that are more remote in the future than those that are more imminent, which leads to the prediction that people should want to expedite desired experiences and delay undesirable experiences for as long as possible. A wide range of findings, however, shows that people often exhibit the opposite pattern: They prefer to delay gratifications and to speed up the occurrence of unpleasant outcomes. If people do, indeed, discount the future, then why do they so often exhibit patterns of preference that are the opposite of the predictions of time discounting? The answer, we suggest, lies in the fact that the act of waiting may itself bring subjective benefits or costs, such as the joyous anticipation of waiting for a birthday present or the misery of waiting for a dentist’s appointment. In the case of bad outcomes, the problem can be reduced to the utility of dread ( 2 ).
In contrast to standard discounted utility theory, another type of decision-making model posits that waiting enters the utility function separately from the outcome ( 3 , 4 ). Here, an individual’s preference for waiting at any point in time reflects the relative weight of two considerations: the effect of time discounting on the present value of the outcome itself, and the effect of changes in timing on the length of the period of anticipation. The latter effect can explain why people sometimes delay pleasant outcomes and expedite unpleasant ones.
This is not the only possible reason that people might want to delay or expedite outcomes. It is also possible that delaying or speeding up an outcome could either increase the utility or disutility of an outcome at the time when it is experienced. For example, sensitization mechanisms in the central nervous system could modulate one’s hedonic reaction to an outcome, depending on how long one has to wait for it ( 5 ). If this were the case, then people might prefer to get unpleasant outcomes over with quickly, not because they dislike the dread associated with waiting, but because the outcome itself is more unpleasant after one has waited for it. Mechanisms producing anticipatory adaptation, on the other hand, could decrease one’s response to an outcome as a function of how long one waits for it, which would have the opposite effect on preferences for timing.
Although the cognitive and emotional processes of waiting are multidimensional, these economic models predict a specific shape for the time course of utility while an individual waits for an outcome, and each of the aforementioned theories makes a different prediction. Here, we used functional magnetic resonance imaging (fMRI) in the context of waiting for an adverse event—a cutaneous electrical shock—to identify which brain regions display time courses consistent with a theoretical model of dread and whether activity in these regions differentiates individuals based on their predilection to wait. Previous neuroimaging studies of pain have found evidence for anticipatory responses in nearly all elements of the “pain matrix”of the brain, although none has specifically linked these responses to the flow of dread in the context of an intertemporal choice ( 6 – 8 ). The pain matrix is a generally accepted network of brain regions that responds to noxious stimuli, and its elements have been variously associated with different aspects of the pain experience. For example, the somatosensory aspect of pain has been associated with activity in the primary somatosensory cortex (SI), the secondary somatosensory cortex (SII), and the posterior insula, whereas the visceral and emotional aspects of pain have been associated with activity in the anterior insula, rostral anterior cingulate cortex (ACC), and amygdala. Preparation for a withdrawal response has been linked to activity in mid-ACC and supplementary motor area (SMA), and the effects of attention have been observed in SII, the posterior insula, and the caudal ACC ( 9 – 11 ). Consequently, we hypothesized that dread would manifest in some components of the pain matrix and both the location and time course of these components would yield insight into the nature of dread itself.
To test our hypothesis that dread follows a time course of activity in the pain matrix consistent with utility theory, we used a delay-conditioning paradigm with different levels of shock and delay. Participants ( n = 32) were presented with a series of 96 passive trials inside the scanner ( 12 ). Each trial began with the presentation of a cue that indicated both the voltage level and the amount of time one would have to wait for the outcome ( Fig. 1 ). Shocks were delivered to the dorsum of the left foot on a 100% reinforcement schedule ( 12 ). After the passive delay-conditioning procedure, but while still in the scanner, the utility of voltage and delay was estimated through a series of forced-choice options. In this phase, participants were presented with pairs of voltage and delay—e.g., “90% in 3 seconds”or “60% in 27 seconds”—and they had to choose which of the two offerings they would prefer to receive. The choices were real, not hypothetical, and participants received their preferred shock at the chosen voltage level and time. Choosing the shorter delay could not speed up the experiment, as each trial lasted the length of the longer of the two choices (when the shorter duration was chosen, the extra time was added to the intertrial interval after the shock).
Functional MRI trial design. Each trial followed a delay-conditioning procedure, in which a cue was presented for the duration of the trial, up to and beyond the delivery of an aversive stimulus in the form of a brief cutaneous electric shock (10 to 15 ms in duration). At the beginning of each trial, a cue was displayed that indicated the level of shock (expressed as a percentage of the individual’s maximum tolerable voltage) and the time until that shock would be delivered. Four voltage levels [10, 30, 60 (shown), and 90%] and four time delays [1, 3, 9, and 27 s (shown)] were used in all 16 possible combinations. To avoid shock-induced artifacts on the fMRI images, a 50-ms pause between scan volumes was introduced, and each shock was delivered during this pause. Following the shock, the cue remained visible for another 1 s to prevent conditioning to the cue offset. A visual analog scale (VAS) was then presented in which the individual moved an arrow to indicate their subjective experience for the entire preceding trial, including the waiting time.
When the voltages between the choices were identical, participants generally chose the shorter delay (mean = 78.9% of these types of choices, range = 0 to 100%). Out of the 32 participants, 27 chose the shorter delay more than 50% of the time, indicating that the majority of individuals dreaded waiting for a shock. Some individuals dreaded so much that they were often willing to take the next higher voltage level to avoid waiting the longest delay, even though doing so would not cause the next trial to appear any sooner. Consistent with microeconomic theory, we take these revealed preferences as a measure of expected utility and then ask what neurobiological aspect of the passive experience correlates with this expected utility. Based on an individual’s preferences during the choice procedure, we constructed an ordinal ranking of voltage-delay combinations ( Fig. 2A ). The shape of the ranking curve tells us the relative importance of voltage and delay for each individual. A useful metric for characterizing this relationship is the marginal rate of substitution (MRS) of voltage for delay ( 13 ). The MRS tells us the value of time to that individual in terms of how much the voltage would have to be decreased for each added second of delay. The higher the MRS, the more a person dreads waiting ( 12 ). We used each individual’s MRS value as a behavioral metric of dread and then used a clustering procedure to divide the cohort of participants into two categories: extreme dreaders ( n = 9) and mild dreaders ( n = 23). The extreme dreaders were those individuals who preferred more voltage sooner to less voltage later, and the mild dreaders were those who dreaded only to the extent of shortening the delay at a given voltage but were not willing to take more voltage just to get the shock over with. Comparing the brain responses between these two groups during the shock-waiting period allowed us to test the predictions made by a utility-based theory of waiting about the biological flow of dread.
Ratings of aversive experience. ( A ) Ratings, as a function of voltage and delay, obtained by forced-choice preference procedure after the fMRI session. Participants were offered a series of choice pairs in which they had to choose between different voltage and delay combinations. An ordinal ranking was computed based on these choices (0 is worst and 1 is best), and participants were categorized as either ‘‘mild dreaders’’ (prefer to receive shock as soon as possible, but not so much as to take more voltage to do so) and ‘‘extreme dreaders’’ (really dislike waiting, as evidenced by choosing more voltage to receive the shock quickly). There was a significant effect on preference by both voltage [ F (3,90) = 709.9, P < 0.0001] and delay [ F (3,90) = 32.4, P < 0.0001] as well as the interaction of group (mild versus extreme dreader) and delay [ F (3,90) = 12.0, P < 0.0001]. ( B ) Visual analog scale (VAS) ratings as a function of delay, normalized to each individual’s minimum rating (–1 is the worst rating and 0 is neutral) and averaged across the four voltage levels. Error bars show SEM across participants. There was a significant interaction between group and delay [repeated measures analysis of variance: F (3,90) = 4.4, P = 0.007], with the extreme dreaders indicating that the shock experience after a longer delay was significantly worse than the equivalent voltage at a shorter delay. This was not the case for the mild dreaders.
Although MRS was calculated based on the forced-choice procedure, it was possible that the act of choosing changed the subjective experience of each trial from the passive condition. To verify the generalizability of the choice-based categorization of the individuals outside a decision-making paradigm, we examined how the two groups rated their experiences on the passive trials. Confirming the subjective equivalence of passive and active experiences, extreme dreaders rated trials with long waits as significantly more unpleasant than trials with shorter waits, but mild dreaders did not show this effect ( Fig. 2B ).
To determine whether dreading behavior that resulted from waiting altered the response to the outcome, we examined the fMRI response to the shock itself. We identified brain regions sensitive to shock amplitude by a linearly increasing contrast across voltage levels and then subjected 12 subregions of this map that intersected the pain matrix to further analysis on the ex-post effect of waiting on the shock itself ( Fig. 3 ). A voltage-weighted contrast on the response to the instantaneous shock revealed a map consistent with previous reports of the pain matrix. Although a significant effect of the length of delay was observed in the right SII, the predominant pattern in the pain matrix was that waiting did not change the response to the shock itself, nor was there a differential voltage sensitivity between mild and extreme dreaders. Therefore, whatever differentiated the two groups must have occurred during the waiting period. It does not appear that the preference for expediting negative outcomes results from any impact of waiting on the utility of the outcome itself.
Effect of voltage and delay on the brain response to the shock itself. Statistical parametric map of the voltage-sensitive response to shock (left), identified by a linearly weighted contrast across the four voltage levels ( P < 0.001, uncorrected). ROIs (green) were defined on the basis of this functional map in conjunction with anatomical masks within the cortical pain matrix ( 6 – 11 ): SI for the foot, SII ( 32 , 33 ), anterior (Ant) and posterior (Post) insular cortex, caudal ACC (Caud), middle ACC (Mid), rostral ACC (Rost), and amygdala (not shown). There was a significant positive effect of voltage on the amplitude of response to the shock itself in all of the ROIs (middle, shown for caudal ACC, right posterior insula, and right SII), and this was not significantly different for the mild and extreme dreaders. With the possible exception of the right SII, the length of the preceding delay had minimal, if any, effect on the response to the shock itself (right) and was not significantly different between mild and extreme dreaders ( 12 ). The trials with 1-s and 3-s delays, however, did not allow complete separation of the cue response from the shock response, and so these beta values are not exactly equivalent to the 9-s and 27-s values. The general lack of an effect of delay on the instantaneous response to the shock itself suggested that the utility of the outcome was not affected by how long one had to wait for it. Given this evidence, the differentiation of mild and extreme dreaders must have occurred during the waiting period ( Fig. 4 ).
To understand how the brain response differed between mild and extreme dreaders during the waiting period, we performed a time-series analysis on the regions of interest (ROIs). We used Loewenstein’s model for the utility of anticipation to test the hypothesis that the distinguishing characteristic between mild and extreme dreaders lies in the prospective response to future outcomes ( 3 ). In this model, the present value of a delayed act of consumption is divided into two components: the utility from consumption and the utility from anticipation (dread). Assuming instantaneous consumption at the time ( T ) of shock delivery, the present value at time ( t ) of a future act of consumption is the utility of consumption U discounted by an exponential function with rate r = Ue − r ( T – t ) ( 1 ). In addition to the discounted consumption utility, anticipation—i.e., dread—confers utility in and of itself. For the sake of simplicity, we assumed that the instantaneous intensity of dread was constant and that the present value was this constant, α , multiplied by the time remaining until the shock. Thus, combining the terms for dread and discounted consumption, the present value U ( V , t ) = U ( V ) × [α ( T – t ) + e − r ( T – t ) ], where U ( V ) is the utility of the shock (a function of voltage V ) occurring at time T ; α is the dread factor, and r is the discount rate. According to this theory, differences in the utility of dread should be measurable as differences in the dread factor α . A dread factor that is significantly positive would manifest as an early increase in the time course of activity (as opposed to a slow increase as the shock approached in time).
All of the contralateral (right hemisphere) ROIs and the caudal ACC displayed time courses with dread factors significantly different from zero, but this was an effect observed primarily in the extreme dreaders and not the mild dreaders (compare with the early, sustained, increases in Fig. 4 ). Both SI and SII showed marked elevations in activity after the presentation of the cue—an elevation which continued to rise in advance of the shock. But the initial elevation in SI, SII, and right posterior insula, which was measured by the dread factor, was significantly greater in the extreme dreaders ( 12 ). The time course in the caudal ACC displayed a significant dread factor for only the extreme dreaders. The right amygdala had a significant dread factor for both groups but was not significantly different between mild and extreme dreaders. From the time course of the response in these regions, coupled with its predominance in individuals who showed the most extreme behavioral evidence of not wanting to wait, we conclude that the component of anticipation that can be specifically attributed to dread is manifest in the posterior elements of the cortical pain matrix (SI, SII, the posterior insula, and the caudal ACC) and not the anterior ones (the anterior insula and the rostral ACC).
Flow of dread in selected brain regions while waiting for shocks. Solid lines were averaged from 60 and 90% voltage trials (27-s trials only) in mild dreaders (solid blue) and extreme dreaders (solid red). The trial began with the cue at t = –27 s, and the shock occurred at t = 0 (arrow). During the waiting period (cue), the extreme dreaders displayed earlier and more sustained activity increases than the mild dreaders. BOLD, blood oxygenation level–dependent response as percentage change from baseline. To determine whether these differences were based predominately in an early prospective response or a later anticipation of consumption, a theoretical model of waiting was fit to the data (dashed lines). This model was comprised of two terms that were convolved with a hemodynamic response function: a declining dread term (dotted lines) and an exponentially increasing time-discounted consumption term (not shown for clarity). The dread term was calculated as the forward-looking integral from time t to the shock (i.e., –α t ), which has the characteristic of being maximal at the beginning of the trial and decreasing linearly to zero at the time of the shock. Significantly positive values for the dread factor α are associated with the experience of disutility from waiting itself. The four ROIs that had significantly greater ( P ≤ 0.001) dread factors in the extreme dreaders compared with those of the mild dreaders were ( A ) the right SI; ( B ) the right SII; ( C ) the caudal ACC; and ( D ) the right posterior insula. The difference between mild and extreme dreaders is seen most clearly by the early increase in activity, especially in the right SII and the caudal ACC and noted by the difference between the two dotted lines.
The manifestation of dread in the more posterior elements of the pain matrix informs our understanding of what dread is and how it impacts decision-making. The pain matrix can be divided broadly into somatosensory, attentive, movement, and emotional divisions. Although dread is usually thought of as an emotion based on fear and anxiety ( 14 ), our localization of dread to the posterior elements of the matrix suggests that dread has a substantial attentive component. Both the mild and extreme dreaders displayed time courses of activity in SI, SII, the caudal ACC, and the posterior insula that were consistent with the utility-based theory of dread. The more anterior, “emotional”components (e.g., the anterior insula, the rostral ACC, and the amygdala) did not have such time courses. Moreover, it was the significantly different dread factor in the posterior divisions that most clearly distinguished mild from extreme dreading behavior when individuals subsequently had to make decisions regarding wait times. Both SI and SII have generally been associated with the physical intensity of noxious stimulation ( 9 , 10 , 15 ), whereas the caudal ACC has been associated with the attentive component of pain ( 16 ). With regard to nociceptive inputs, both SI and SII receive afferent signals from the posterior portion of the ventromedial nucleus of the thalamus, whereas the ACC receives input from the mediodorsal nucleus ( 10 ). As the terminal fields from the spinothalamic system, these regions naturally show activations that track stimulation voltage. But increasing stimulation intensity also elicits increased attention, and SII has been associated with the spatial localization of noxious stimuli ( 17 ). In the context of waiting, however, increased activity in this region suggests increased attention toward the location of the impending shock. The caudal ACC (also termed the posterior midcingulate cortex) is a key region for the modulation of inputs coming from the spinothalamic pathway through both SI and SII, and the caudal ACC is closely associated with sensory orientation and preparatory motor responses ( 16 , 18 ). We found that the caudal ACC showed a significantly greater early response in the extreme dreaders than in the mild dreaders. Interestingly, the amygdala, whose role in aversive conditioning is well known ( 19 ), displayed a significant dread response on the right side, but this was not significantly different between the mild and extreme dreaders. This suggests that although the amygdala may contribute to the emotional component of dread, it does not differentiate mild from extreme dreaders.
Taken together, the anatomical locations of dread responses suggest that the subjective experience of dread that ultimately drives an individual’s behavior comes from the attention devoted to the expected physical response (SI, SII, the caudal ACC, and the posterior insula) and not simply a fear or anxiety response. Indeed, this finding would be consistent with the theory that dread comes from the integral of future expected utility—a cognitive operation that would depend on attentional resources to make such a projection possible. In contrast, distracting an individual’s attention from the affected part of the body would be predicted to decrease dread, a finding supported by the use of hypnotic suggestion to decrease pain ( 20 ).
Because we collected fMRI data during the passive experience and not during the choice procedure, any correlations with dread cannot be due to the decision-making process itself. Unlike previous reports of neurobiological processes during intertemporal choice ( 21 ), the imaging data reported here were acquired passively—when no choices were offered and no decisions were required. Thus, the regions of fMRI activity that differentiated two patterns of decision-making must be related to the experiential utility of dread. To our knowledge, this is the first time that experiential utility has been linked directly, and biologically, to decision utility, even though the two forms are assumed to be related ( 22 ).
Although the idea of utility is fundamental to rational choice theories, utility has been surprisingly difficult to measure, other than through the act of choosing. Thus, the demonstration of activity traces in the brain that follow a time course consistent with that predicted by a model based on utility theory is a notable validation for one of the basic constructs of economics ( 23 ). However, specifically attributing such patterns to the flow of utility, versus some other time-dependent process, depends both on the specificity of the model’s predictions and how well the data fit these predictions.
For the subjective experience of dread, the model used here is quite specific. The distinguishing feature of this model is the additional utility (or disutility) conferred by the act of waiting ( 3 ). Simpler models of decision-making that do not account for dread cannot explain why people should hasten the occurrence of an unpleasant outcome. Nearly all of the individuals studied in our experiment, however, exhibited this behavior, and the degree to which they did so was correlated with the early increase in activity in the posterior parts of the pain matrix. As instantiated in our modification of the Loewenstein model, anticipated dread is computed as the forward-looking integral from the present moment to the time of the expected outcome, which is maximal at the beginning of a trial and decreases monotonically to zero at the outcome. The outcome, even if unpleasant, thus affords relief from the dread. This type of time course is not generally accounted for by other theories of anticipation. Indeed, apart from the requirement that an expectation of an outcome is formed, few theories predict the nature of anticipation. Trial-based models of learning, such as Rescorla-Wagner ( 24 ) and temporal difference ( 25 ) suggest that the learning of an association between cue and outcome is driven by the mismatch between expectation and outcome but say little about what form the expectation should take leading up to the outcome. Other theories suggest that anticipation is, in part, based on the recollection of past experience, but again, say little about the time course of transmuting recollection into anticipation ( 26 ). Even other rational choice models do not consider the passage of time to have utility in and of itself.
Indeed, the notion of “anticipation”can be sharpened by separately mapping neurobiological traces onto two major components ( 3 ). The consumptive element of anticipation is conceptually identical to the expected outcome term of associative learning theories but exponentially discounted in time. The defining characteristic of this process is an exponential growth up to the outcome. We found ample evidence for this process throughout the cortical pain matrix, a result consistent with previous studies of pain anticipation ( 6 , 7 , 27 – 31 ). Unlike previous studies, we are now able to identify neurobiological substrates associated specifically with a second component of anticipation: dread. Although there are potentially a wide variety of theoretical models that could explain dread, the approach described here allows for the principled comparison of one against another, as well as in brain regions outside the pain matrix. For example, comparing the dread model with a simple discounting model, we found the former to be a better fit to the fMRI data, suggesting that the dread term is necessary to account for the responses observed here ( 12 ).
In addition to suggesting a neurobiological substrate for the utility of dread, our results have implications for another assumption of utility theory: the origin of preferences. It seems likely that an individual’s relative preference for waiting for something unpleasant derives from previous experience. In our experiment, participants presumably had well-established preferences for waiting, although it is unlikely that they had previous experience with foot shocks. We thus observed the construction of waiting preference in the specific context of foot shocks without any choices being offered. That the activity patterns in the brain regions associated with the pain experience correlate with subsequent choices offers strong evidence for the existence of intrinsic preferences. Although it is not clear how malleable these preferences are, their existence may have health implications for the way in which individuals deal with events that are known to be unpleasant—for example, going to the doctor for painful procedures. The neurobiological mechanisms governing dreading behavior may hold clues for both better pain management and improvements in public health.
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Supporting Online Material
www.sciencemag.org/cgi/content/full/312/5774/754/DC1
Materials and Methods
Figs. S1 to S6
Tables S1 to S3
References and Notes
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- 34. We thank C. M. Capra, C. Noussair, A. Rangel, and A. Rustichini for comments on this paper. Supported by grants from the National Institute on Drug Abuse (DA00367 and DA016434).
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Medienwoche Quarta
Donnerstag, 2. juli 2015, das miligram-experiment, unsere stellungnahme zum milgram-.
2 Kommentare:
coole post !!! witter so dir psychologe :)
oha! mega krass dass mer so wiit cha goh.. und PS: guete text
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COMMENTS
Milgram-Experiment. Der ganze Ablauf des Experiments ist wie ein Theaterstück inszeniert, bei dem alle außer dem Probanden eingeweiht sind. Solch eine Experimentalanordnung übernahm Milgram von seinem Lehrer Solomon Asch. [1] Eine Versuchsperson und ein Vertrauter des Versuchsleiters, der vorgab, ebenfalls Versuchsperson zu sein, sollten an einem vermeintlichen Experiment zur Untersuchung ...
Klassische Variante des Milgram Experiments. Das Milgram Experiment wurde in unterschiedlichen Varianten durchgeführt. Den ursprünglichen Versuchsaufbau des Stromschlag Experiments erklären wir dir jetzt.. Um die Stärke eines Schocks einschätzen zu können, erhielt der Lehrer noch vor dem Start des Experiments selbst einen elektrischen Schlag mit 45 Volt — die Voltzahl, mit der die ...
Der Lehrer (der Proband) wurde vor dem Beginn des Experiments darüber informiert, dass er dem Schüler auf Anweisung des Versuchsleiters für jede falsche Antwort einen Stromschlag versetzen sollte. Dabei sollte die Intensität des Stromschlags mit jeder falschen Antwort erhöht werden.
Das Milgram Experiment wurde erstmals 1961 in New Haven von dem amerikanischen Psychologen Stanley Milgram durchgeführt. Milgram wollte untersuchen, ob der blinde Gehorsam der Deutschen im Nationalsozialismus sozialpsychologisch erklärt werden könne. ... Falls eine Testperson Zweifel hatte, ob sie mit den Stromschlägen weitermachen sollte ...
Stanley Milgram zeigte 1961, wie leicht man Menschen dazu bringen kann, andere zu quälen und zu töten. Nun wurde der legendäre Stromstoßversuch wiederholt. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Einsatz von Stromschlägen als Bestrafung. Die Probanden wurden im Milgram Experiment alle zu Lehrern erklärt, die eine weitere Person, angeblich ebenfalls ein Teilnehmer, für das Versagen bei einer bestimmten Aufgabe bestrafen mussten. Bei dem „Schüler" handelte es sich in Wirklichkeit um einen Schauspieler.
Die Elektroschock-Experimente Stanley Milgrams sind legendär. Sie gelten bis heute als Beleg dafür, dass auch ganz normale Menschen schnell zu erbarmungslosen Folterknechten werden können. Nun ...
323 Likes, TikTok video from SHK Kevin (@shk.kevin): "Erlebe spannende Experimente und Informationen über Stromschläge im SHK-Bereich! #SHK #spannung #stromschlag".
In our experiment, participants presumably had well-established preferences for waiting, although it is unlikely that they had previous experience with foot shocks. We thus observed the construction of waiting preference in the specific context of foot shocks without any choices being offered. That the activity patterns in the brain regions ...
Das Experiment bestand darin, dass der Proband dazu aufgefordert wurde, einem Studenten (Schauspieler) jedes Mal einen Stromschlag zu versetzen, wenn dieser bei der Nennung von Wörtern einen Fehler machte, die er zuvor auswendig gelernt hatte. Dieser Stromschlag verstärkte sich mit jeder falschen Antwort.